Techniken: Farbkorrektur gescannter Bilder

Wenn man versucht seine Bilder zu digitalisieren oder Fotos bei nicht optimalen Lichtverhältnissen macht, ist das alltägliche Übel, dass Farben nicht korrekt dargestellt werden. Bevor man an Reglern ewig lang rumstellt, gibt es tatsächlich eine Zwei-Klick-Methode, die wenig Zeit kostet und viel kann.

Da ich mit Adobe Photoshop Elements arbeite, ist es durchaus möglich, dass das Tool bei anderer Software auch einen anderen Namen hat. Das Prinzip ist aber verhältnismäßig einfach. Nutzt man die hier sogenannten Gradiationskurven, gibt es dort eine Pipette, mit der man Schwarz (#000000) und Weiß (#FFFFFF) in dem geöffneten Bild auswählen kann. Hier sollte man sich einen Fleck suchen, der wirklich „reinem Schwarz“ und „reinem Weiß“ im Original oder Scan sehr nah kommt. Dann werden automatisch alle anderen Farbwerte in dem Bild entsprechend angepasst und extrapoliert. Und tada: so verschwindet fix ein Gelbschleier aus einem Bild.

links: ohne Korrektur, rechts: nach Weißabgleich

Beeinflussen natürlich die Lichtverhältnisse beispielsweise in einem Foto maßgeblich was sichtbar ist, dann hilft alles nichts. Ebenso schwierig sind helle Gelb-, Blau- oder Lilatöne in farbigen Illustrationen. Hier kann es helfen bei der Scansoftware den Kontrast einzustellen, insbesondere wenn die Software dabei in Farbbereiche unterscheidet. Das ist leider je nach Mitteln sehr unterschiedlich und mir neulich auch auf die Füße gefallen. Weil Pastellfarben (insbesondere Gelb- und Blautöne) so gut von Scannern geschluckt werden, nutzen viele (Manga)Zeichner die, um ihre Bilder zu skizzieren. Man sieht den Unterschied auch ziemlich gut, wenn man mal die unbearbeitete Version von LISTEN! mit der bearbeiteten vergleicht. Wäre das Schwarz nicht so stumpf, würde die unbearbeitete Version fast besser aussehen, weil dort weniger Blau durch die Farbkorrektur abhanden gekommen ist.

Was sind Hacks und Tricks, die ihr regelmäßig benutzt und schnell eine große Wirkung damit erzielt, wenn ihr Bilder digitalisiert? Welche Software benutzt ihr? Meine Photoshopversion ist eine abgespeckte und vorinstallierte Version. Alternativen sind wahrscheinlich GIMP und …? Was könnt ihr empfehlen? Inzwischen gibt es auch zahlreiche Online-Tools wie Pixlr, auf die ich auch manchmal zurückgreife, wenn ich mein Laptop nicht in der Nähe habe, bei denen ich aber meistens lange die Funktionen wie die Kurven suchen muss … .

Ankündigung: MIDAS kommt

Neulich habe ich euch von MIDAS erzählt, einem sehr kurzen Manga, den ich als Wettbewerbsbeitrag zeichnete und der mir trotz seiner Kürze sehr viel Spaß gemacht hat. Und da es hier auf dem Blog seit Morphin und den Center Tales wenig Mangaseiten zu lesen gab, habe ich mich dazu entschieden MIDAS mit euch zu teilen. Allerdings bin ich mir noch unschlüssig in welcher Form. Der Kurzmanga entstand 2011 und hat nur 7 Seiten + Cover – bei dem Wettbewerb durfte man sich also darin üben kurz und prägnant zu erzählen. Die Idee entstand gerade erst und ich muss mir noch überlegen, ob ihr alle sieben Seiten direkt beim nächsten Mal zu sehen bekommt, oder in zwei Teilen oder jede Woche eine Seite. Habt ihr Vorschläge? Ansonsten hoffe ich, dass ihr gespannt auf MIDAS seid. (Es ist ein witzigerer und lockerer Kurzmanga als es jetzt klingen mag 😉 )

Techniken: Ostereier

Feiertage bringen schöne Traditionen mit sich – und bei den meisten kann man sich auch kreativ auslassen 🙂 Dass die Traditionen so besonders bleiben liegt wahrscheinlich daran, dass sie mit dem Fest verknüpft sind und man es eben nur einmal im Jahr macht. Weihnachtsbastelkram, Weihnachtsbaum schmücken … und Ostereier färben. Wie habe ich mich als Kind immer darauf gefreut! Aber das wichtigste zuerst … ich wünsche euch Frohe Ostern. =:3

In Regionen wie der Bukowina (Rumänien) oder wie auch beispielsweise bei den Sorben wird das Ostereier gestalten auf ein ganz anderes Level gehoben … als Kind habe ich immer gesagt, dass ich das auch machen möchte. Bis jetzt ist nichts draus geworden und ich habe auch den Verdacht, dass es nicht so besonders einfach ist. ^^‘ Eier aus der Bukowina kaufe ich ab und zu bei einem lokalen Handwerksmarkt, der in unserer Stadt meistens im Frühjahr stattfindet.

Wie so oft ist die Zeit ein Faktor, der eben selbst an Feiertagen eine Rolle spielt. Man fährt etliche Kilometer zu den Eltern und man sieht sich so selten, da gibt es soviel zu bequatschen und zu sehen, dass man eben doch nicht mehrere Stunden natürliche Eierfarben einkocht oder ähnliches. Wir begnügen uns meistens bei den Kreativ-Bausatz-Modellen aus dem Supermarkt mit denen man Eier mit allen möglichen Mitteln aufhübscht. Eine Zeit lang gab es mal Milchsäure-basierte Stifte mit denen man die Farbe von Eiern wegätzen konnte, sodass man schöne Muster bekommt. Manchmal haben wir uns auch selber was ausgedacht, die Eier beispielsweise betupft.

Aber ich gestehe … ich habe es noch nie gemacht, aber ich hätte mal richtig Bock auf die Varianten:

„Anleitung: Ostereier natürlich färben mit Naturfarben“, via Allrecipes Deutschland (Youtube)

„Ostereier mit Muster( natürlich färben mit Zwiebelschalen)“, via El Ke (Youtube)

Leider schreckt mich die Vorbereitungszeit ab. ^^‘ Aber ihr seht … was Feiertage betrifft, bin ich ein großes Kind. Ich möchte diese Traditionen nicht missen müssen. 🙂 Wie siehts bei euch aus? Zieht ihr das Oster-Ding voll durch? Mit Eier färben und Familie besuchen? Wie färbt ihr? Habt ihr noch einen Tipp für zeitsparende Methoden für mich?

Techniken: Illustration mit Copic Markern

Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich fast fünfzehn Jahre her, dass ich anfing mit Copic Markern zu illustrieren. Die Copic-Produktlinie der Firma .Too ist längst nicht mehr die einzige Marker-Sorte, die in Deutschland erhältlich ist. Aber Copics sind immer noch meine weapon of choice was das Illustrieren betrifft. Daher möchte ich Copic und allgemein das Illustrieren mit Marken heute hier vorstellen.

Copic ist eine Marker-Produktlinie auf Alkoholbasis. Empfindliche Nasen sollten also mit einem typischen Geruch rechnen. Die Marker haben je nach Sorte zwei fasertstift-artige Spitzen. Typischerweise ist das eine eckige Spitze, mit der sich gut große Fläche ausfüllen lassen und eine runde Spitze. Im Falle der Copic Marker ist die runde Spitze etwas fester und kleiner, im Falle der Copic ciao Marker ist sie größer und weicher und erinnert an einen Pinsel. Durch die chemische Zusammensetzung kann man mit den Markern streifenfrei Farbe auftragen im Gegensatz zu dem was man vom illustrieren mit normalen Faserstiften kennt. Außerdem ermöglichen die Marker das Schichten von Farbe. D.h. dass man durch mehrmaliges Übermalen mit einem Marker ca. vier bis fünf Farbstufen und -intensitäten erreicht, was einem den Kauf unmittelbar leicht dunkler Farbnuancen meistens erspart. Diese Eigenschaft der Stifte macht es auch möglich, dass man verschiedene Farben vermalt und so streifenfreie Farbverläufe erzielt. Bis zu einem bestimmten Grad kann man auch Farben unterschiedlicher Farbfamilien vermalen bzw. mischen, aber nicht uneingeschränkt. Das Ergebnis ist langlebig farbecht und die Farben strahlend.

Aber es ist nicht so, dass es keine Nachteile gibt wie sie nun mal jedes Material mit sich bringt. Normales Zeichenpapier hat eine für das menschliche Auge nicht erkennbare porige Oberfläche, die wortwörtlich mehr Produkt aus den Stiften saugt. Es entsteht der Eindruck, dass die Stifte auf dem Papier schneller austrocknen. Daher gibt es bestimmtes Papier, dass für Copics verwendet werden sollte, das eine besonders glatte Oberfläche hat ähnlich dem Papier für bestimmte Drucker. Auf normalem oder sehr dünnem Papier drucken die Stifte auch sehr stark durch. Benutzt man einen nicht farbechten Fineliner oder ähnliches zum vorzeichnen, tragen die Copics auch gerne mal beim darüber malen die Farbe ab oder verschmieren die Vorzeichnung – da ist ausprobieren erforderlich. Ein anderer Nachteil ist der Preis. Ein klassischer Copic Marker kostet ca. 6€, ein Copic ciao Marker ca. 4€. Kauft man sie nicht beim Hersteller, sondern in Kunstbedarfsläden oder -webshops kann es auch gerne mal mehr kosten, da es ein Importprodukt ist. Wenn man sich ein Sortiment aufbauen will, dann kann es also relativ teuer werden. Andererseits gibt es auch Nachfüllbehälter zum Verlängern der Lebensdauer und eine Menge an Zubehör bei dem man die Stifte mittels Düse dann sogar zum airbrushen verwenden kann.

Inzwischen gibt es auf dem Markt und in Webshops die nach Deutschland liefern eine riesige Palette an Marker-Stiften. Es gibt also nicht nur Copics. Als ich vor langer Zeit angefangen habe Copics zu benutzen, gab es schlicht nichts anderes. Ich wurde überhaupt erst durch die Webseiten von Manga-Künstlern auf Copics aufmerksam. Zwar sah ich, dass sie scheinbar ein ganz anderes Material zum Kolorieren benutzen, aber ich wusste lange nicht was. Später kaufte ich mir ein Einsteiger-Set von ca. acht Markern und damit ließ sich schon viel anfangen, dadurch, dass man sie „schichten“ kann, also mit einer Farbe mehrere Helligkeitsstufen erreichen kann. Im Laufe der Zeit habe ich immer wenn sich die Gelegenheit ergab zwei bis drei neue Farben gekauft und inzwischen ist die Sammlung recht groß und reicht schon längst für alles, was ich illustrieren möchte. Was ich an den Markern, sei es nun Copic oder was anderes, mag ist das Gefühl und die Handhabe. Das Zeichen-Gefühl und -Ergebnis ist wie das vom Malen mit Pinseln aber mit der einfachen und weniger umständlichen Handhabe von Faserstiften. Damals fiel den meisten in meinem Umfeld sofort auf, dass es mit einem anderen Material koloriert wurde und es kamen oft Nachfragen wie „Sind das denn Fasertstifte?“ oder „Womit hast du das denn gemalt?“, weil der Farbauftrag so flächig und streifenfrei aussieht. Aber wie die folgenden Ausschnitte zeigen sollen, sind auch Texturen möglich – die Stifte sind sehr universell einsetzbar:

Koloriert ihr auch mit Markern oder kennt das Prinzip schon? Welche Marker benutzt ihr? Und was ist eurer Meinung nach die beste Alternative zu Copics? Wenn ich damals die heutigen Möglichkeiten und die Auswahl hätte, würde ich es als Einsteiger erst einmal mit günstigeren Markern probieren und dann vergleichen und schauen, ob sich Copics für mich lohnen. Im Laufe der Zeit habe ich diese Sammlung angehäuft, die sich aufgrund der Langlebigkeit der Produkte nicht so schnell erschöpft – und darüber bin ich auch sehr froh. Ich mag das „Copic-Feeling“ und das Ergebnis der Kolorationen sehr gern. Im Blog gibt es bisher nicht sehr viele Beispiele von Illustrationen mit Copic-Markern, höchstens hier und hier. Aber das ändert sich nächste Woche 😉