Techniken: Es lebe der Leuchttisch

Wenn mich früher jemand gefragt hat, was meines Erachtens nach die besten Werkzeuge zum Zeichnen sind, habe ich immer gesagt. Ein guter Bleistift und irgendein Blatt Papier. Denn mehr braucht es ja eigentlich auch nicht. Wenn man aber etwas mehr zeichnet, insbesondere wenn man illustriert und bestimmte Effekte erzielen will, dann muss man wohl doch etwas mehr in Material investieren. In meinem letzten WIP (Who’s the animal?) hatte ich ein Fotos eines Zwischenschritts mit Leuchttisch. Da fiel mir wieder ein, dass wenn ich heute wieder gefragt werde in was es sich lohnt zu investieren, wohl sagen würde: in einen Leuchttisch.

Das Prinzip des Leuchttischs kennen wir alle aus der Kindheit. Habt ihr auch früher Bilder abgepaust, indem ihr sie an das Fenster gehalten und auf ein neues Blatt abgezeichnet habt? Genau das ist das Prinzip des Leuchttischs, nur dass ihr nicht mehr am Fenster kleben müsst und am Schreibtisch sitzen könnt. Dann werden auch die Arme nicht so schwer 😉 . Leuchttische (im Englischen light box) sind in der Regel flache, beleuchtete Unterlagen. Die älteren Modelle (wie meiner) sind ziemlich dicke Kästen mit Leuchtstoffröhren. Die neueren sind schicke, flache Teile mit LEDs. Beide haben zur optimalen Streuung des Lichts und damit nichts blendet Milchglasoberflächen. Auf die kann man dann wunderbar etwas legen, dass abgezeichnet werden muss. Die meisten Einsatzfälle sind Skizzen, die man nochmal reinzeichnen möchte. Bei mir ist es oftmals so, dass ich irgendwas irgendwo hinskizziere und später denke: Mensch, das könnte man mal ins Farbige übertragen. Und schon komme ich in die Verlegenheit die Skizze auf COPIC ciao-geeignetes Papier übertragen zu müssen. Und das passiert mir so häufig, dass es sich wirklich gelohnt hat einen anzuschaffen.

Mein Leuchttisch ist irgendwas zwischen fünf und zehn Jahren alt und damals gab es kaum andere Modelle als den Light Tracer von Artograph – oder andere zu horrenden Preisen. Inzwischen wirkt er neben den neuen, flachen und energiesparenden Modellen ziemlich retro. Funktioniert aber noch so gut wie am ersten Tag. Und wer Hobby-Heimwerker ist, kann sich auch für wenig Geld einen bauen. Ich verlinke mal eine Anleitung. Allerdings muss ich auch anmerken, dass es sehr wichtig ist auf die Lichtstreuung und eine diffuse, milchige Plexiglasschreibe zu achten. Ansonsten wird das sehr anstrengend und ermüdend für die Augen, wenn man mal länger über dem Leuchttisch klebt. Und für 30€ bekommt man inzwischen eigentlich auch schon gute Leuchttische.

Schwört ihr auch auf Leuchttische oder braucht ihr die quasi nie? Welches Material und welche Helferlein retten euren Alltag, wenn ihr was kreatives macht? Worauf möchtet ihr nicht mehr verzichten?

Eine Antwort zu „Techniken: Es lebe der Leuchttisch“

  1. Avatar von wordBUZZz

    Leuchttische sind etwas ganz was feines. Als meine Eltern ihren wegegeben haben, war ich leider damals noch zu klein um die mögliche Wichtigkeit dieses Objektes zu erkennen. Jetzt muss ich mit dem Fenster vorlieb nehmen.

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