Mitarbeit an „Wie gestaltet man einen Comic?“ für „BITTE WAS!?“ #createnstatthaten

Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit an dem Projekt BITTE WAS!? des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) mitzuwirken. Da die Arbeit an dem Projekt in meine kleine Blogpause fiel, hatte ich noch gar nicht die Gelegenheit davon zu berichten, was ich heute nachholen möchte. Zumal man das Endergebnis inzwischen auch online sehen kann. 🙂

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WIP: The Road to … Booknapping!

Ich wünsche euch ein frohes und gesundes neues Jahr! 😀 Eine schöne Art das neue Jahr zu beginnen ist mit einer abgeschlossenen Auftragsarbeit und einer glücklichen Auftraggeberin. 🙂 In den letzten Wochen (oder viel mehr Monaten ^^) habe ich mich bedeckt gehalten und nicht verraten, dass ich an einem Banner-Design für die liebe Sandra vom Literatur- und Comicblog Booknapping arbeite. Da ich Sandra schon mal im echten Leben begegnet bin und ihren Blog und Podcast (den sie zusammen mit zwei ebenso coolen und begeisterten Comic- und Literaturfans betreibt) regelmäßig höre/lese, hat es mich besonders gefreut, dass ich für sie kreativ werden darf. Und die Zwischenschritte bis zum Endergebnis zeige ich heute, auch wenn die „work“ inzwischen nicht mehr „in progress“ (WIP) ist, sondern pünktlich zum 1.1.2020 bei Sandra online ging.

1. Initialer Entwurf

Am Anfang steht der Gedanke. Sandra hat mir mitgeteilt was sie möchte und wir haben recht früh ausgemacht dazu ein Webmeeting abzuhalten, wo wir erörtern wie genau der Blogbanner aussehen soll. Bis dahin wollte ich etwas skizzieren. Der Name soll natürlich in den Blogbanner und Assel mit drauf – das hat mir Sandra mit auf den Weg gegeben. Also habe ich in einer ersten Skizze Assel im Comicstyle versinnbildlicht und ein paar Dinge, die ich mit Sandra (den Lesesessel) oder den Inhalten auf ihrem Blog assoziiere (Comics, Dinos im Comics!, …). Das Ergebnis eines ersten Entwurfs seht ihr unten, genauso wie Sandra das in einer ersten Websession sah.

2. Verfeinern, entwerfen, nachjustieren

Man muss ja einfach mal sagen, dass Sandra die Eigenschaft hat sich präzise und dabei freundlich auszudrücken und sehr klar zu sagen, was sie nicht braucht oder nicht für den Banner möchte. Eine Mischung (insbesondere dabei freundlich zu sein), die nicht so selbstverständlich zusammen und gleichzeitig anzutreffen ist. 😉 So wusste ich nach unserem Webmeeting ziemlich genau, was gebraucht wird und womit ich erstmal weiterarbeite. Daraus entstand diese behelfsmäßig mit PC-Maus gekritzelte Skizze mit „Platzhaltern“, die mir als gedankliche Stütze dienen sollte. Daraus machte ich dann einen richtigen Entwurf für Assel und die Comicbücher, zeichnete die Skizze rein und kolorierte sie mit Copics. Dann wird der ganze Spaß eingescannt, von Artefakten gereinigt (Staub auf dem Scanner etc.) und freigestellt. Nach dem Muster vom Platzhalter aus der Websession habe ich dann erstmal den Banner erstellt wie ihr ihn unter dem GIF seht.

3. fertig!

Ab und zu habe ich Sandra ein Snippet geschickt, damit sie sieht, dass ich nicht in den Dornröschenschlaf gefallen bin dass es voran geht und um mal ihre Stimmung abzutasten. Soweit so gut haben wir uns dann zu einer zweiten Websession verabredet. Aufgrund unserer nicht gerade leeren Terminkalender haben wir das, ich sage mal „mit Geduld gemeistert“ 😉 Bis dahin hatte Sandra schon den ersten reingezeichneten Entwurf, den ihr oben seht.

Wenn man dann das vorläufige Ergebnis schon mal live und in Farbe sieht, fällt natürlich bald auf, ob es den Erwartungen entspricht und tut was es soll. Deswegen ist es denke ich ganz wichtig die Stimmung zwischendurch abzuklopfen und schon mal was rumzuschicken. Weg von der Theorie quasi. So wusste Sandra sehr bald, dass der Hintergrund zu leer ist und ein verbindendes Element fehlt. Und auch, dass das Buch rechts weg kann. Bis zu unserer Websession hatte ich dann schon einen Anhaltspunkt und habe was vorbereitet. Da Sandra erst kurz vorher zu einem neuen WordPress-Theme gewechselt hat, habe ich mir dort die Farbe für den Hintergrund weggeschnappt und in der Websession schien Sandra ganz zufrieden – und ich sehr erleichtert. 🙂 Natürlich haben wir noch feinjustiert und tja. Dann konnte ich schon die Dateien zum „abgeben“ an Sandra fertig machen!

Header image photo credit: Amaury Salas

Dazu muss man sagen, dass Sandra da sehr entspannt war und es keinen Zeitdruck gab. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich hab es manchmal wochenlang nicht geschafft weiterzumachen. (Allerdings gibt es auch ein, zwei Zwischenschritte, die ihr hier nicht seht 😉 Es wirkt jetzt im Erzählfluss vielleicht wie schnell gemacht, aber ganz so ist das ja meistens nicht.) Vom ersten Gedanken im Mai bis zum „abliefern“ Ende Dezember liegt also eine recht ordentliche Zeitspanne. Was ich gelernt habe ist dass ich das nächstes Mal kontinuierlicher vorantreibe. Und dass ich definitiv abchecke, dass niemand in meinem Haushalt versucht größere Dateien herunterzuladen, während ich eine Websession haben möchte. o_o An der Stelle danke ich nochmal Sandra für die Möglichkeit, das Vertrauen und die Geduld – ich war nämlich aufgrund einiges privaten Trubels nicht unbedingt schnell. Es war eine sehr angenehme Zusammenarbeit. 🙂 Und es freut mich besonders, dass ich mich an das Maskottchen Assel von Sandras Blog wagen durfte und mein „Werk“ nun Sandras Blog ziert. So fängt das Jahr schön an!

WIP Album-Cover-Design für SPUN „All Inside“

Letzte Woche habe ich euch vom Freud und Leid der Auftragsarbeiten erzählt am Beispiel einer Arbeit, die mir Spaß gemacht hat, die aber nicht zum Einsatz kam. Dieses Mal soll es um eine Arbeit gehen, die sogar gedruckt wurde, yesssss. Im Oktober und November 2012 habe ich mich neben Uni und dem normalen Alltag an die Gestaltung des Digipacks (Album) der Dresdner Band SPUN mit dem Titel „All Inside“ gewagt. Ein Abenteuer auf das ich euch heute mitnehme – wenn auch im Rückblick. 😀

Die Arbeit an dem Cover bzw. dem ganzen Booklet war in diesem Fall ziemlich geradlinig – die Auftraggeber hatten eine klare Vorstellung wie das Endergebnis aussehen soll. Sogar so klar, dass sie eine Skizze und Erklärung für mich hatten und ich konnte mich mit der Idee sofort identifizieren und habe verstanden, worum es geht. Natürlich bleibt aber auch immer die Frage im Raum stehen, ob Stil und Umsetzung gefällt. Spoiler: es hat gefallen. Aber was wäre das Leben ohne ein bisschen Nervenkitzel 😉 Ich bekam von SPUN eine Skizze für das Cover und habe auch einen eigenen Entwurf beigesteuert – letzterer ist dann die Tracklist bzw. Rückseite des Digipaks geworden, was mich nochmal etwas stolzer gemacht hat. 🙂

Cover

Der Grundgedanken ist, dass jeder Song durch ein Motiv dargestellt wird. In einer Skizze, die ich vorgelegt habe (die man später noch in einer animierten Gif kurz sieht) war das so vorgesehen, dass alle Motive dabei ineinander übergehen bzw. zusammenspielen. Meine eigene provisorisch angefertigte Vorzeichnung/Interpretation habe ich am Leuchttisch nochmal auf besseres Papier übertragen und eine ausgebesserte, saubere Vorzeichnung angefertigt. Das wirkt zwar unnötig, aber ich kann sagen, dass ich im Laufe der Zeit den Leuchttisch angefangen habe zu lieben und er ist unverzichtbar um aus einer rohen Skizze was sauberes zu machen. Meiner ist gekauft, aber wenn man handwerkliches Geschick hat, kann man sicherlich selber einen bauen.

Anschließend nochmal alles neu mit Tusche und Feder nachziehen – an der Stelle stöhnen immer alle entnervt auf und rufen „Du zeichnest das noch ein drittes Mal???“ Ja. XD Das gehört dazu. Denn ich hatte einen Plan …

…das Ganze habe ich gemacht, um anschließend mit Copic Markern zu kolorieren. Die funktionieren generell besser, wenn man das richtige Papier benutzt und mit einem wasser- und alkoholunlöslichen Medium die Linien nachzieht. Der Auftrag war zwar von Anfang an als schwarz-weiß angelegt aber ich wollte mir die Option offen lassen was mit Copic-Markern zu probieren. Ein kleines Experiment sozusagen. Leider sah das alles etwas zu verwaschen aus und war zu schwierig in der späteren digitalen Weiterverarbeitung. Also habe ich die Outlines bzw. Lineart benutzt und am PC nochmal digital koloriert. Die einzelnen Schritte zum finalen Layout zeigt diese kleine Gif-Animation (beginnend bei Skizze, Vorzeichnung, Outlines und die einzelnen Schritte der digitalen Kolorierung). Im Nachhinein war es also eine gute Entscheidung alle Schritte zwischendurch einzuscannen und digial aufheben zu können.

Man sieht das gegen Ende das eine oder andere verändert wurde … wenn man alle Zwischenschritte dazu zählt, habe ich eine ganze Menge Cover-Versionen hier rumliegen. Daraus könnte man eine schöne große Fototapete machen. 😉

Rückseite/Trackliste

Den Gedanken der Band jedem Song ein Motiv zuzuordnen habe ich zuerst etwas anders umgesetzt. Was nun die Rückseite und die Trackliste ziert, war also ursprünglich mein erster Coverentwurf. Hier habe ich jedes Motiv einzeln gezeichnet und dabei die Figur einem Kugelumriss angenähert. Die Zwischenschritte waren etwas unkomplizierter, weil ich von Anfang an digital kolorieren wollte. Und das auch nur minimal, denn viel Platz für tolle Verläufe und Übergänge gab’s einfach nicht. (Wenn man mal bedenkt, dass das gesamte Bild etwa 12x12cm groß sein wird.)

Und der Rest?

Bleibt geheim. Wer das Innenleben der CD sehen und hören will, sollte sich schleunigst mit SPUN in Verbindung setzen. Mehr Informationen zur Band (und Hörproben!) gibt es unter: diesem Link

Insgesamt hat es mich 1. gefreut für eine Band ein Digipack zu gestalten, deren Musik ich mag. Das passt schon mal super. 😀 Dann war es auch schön zu sehen, dass jemand eine Vorstellung hat wie das ganze aussehen soll. Die Idee mit „ein Motiv pro Song“ finde ich super. Ziemlich runde Sache, dass das Album dann auch noch „All Inside“ heißt. Ein bisschen Zittern und Bangen schwingt natürlich auch mit: trifft man den Geschmack der ganzen Gruppe? Für eine Band ist ein Album ein wichtiger Meilenstein. Eben so wie für mich gedruckt zu werden beispielsweise, also wenn etwas, dass ich gemacht habe, wirklich das Licht der Welt erblickt.

Header image photo credit: Amaury Salas

Es ist ziemlich lange her, aber ich denke gern an die Zeit und das designen zurück – es hat irre viel Spaß gemacht und war definitiv eine der am besten funktionierenden Zusammenarbeiten im Laufe der Zeit. Ein bisschen Schmerzen hat es auch gekostet. Kann mich noch gut an den Kampf erinnern das ganze Equipment rund um Tablets und Leuchttische in meiner kleinen Studentenwohnung aufzubauen und mich irgendwo hinzuquetschen und zu zeichnen. Belohnt wurde das u.a. mit einem einseitig steifen Nacken. ^^“ Kaum zu glauben, dass es schon fünf Jahre her ist. Manches würde ich heute vielleicht anders machen, aber das Cover gefällt mir immer noch sehr gut. 😀