Vor zwei Wochen nahm ich das erste Mal an GISH teil. GISH steht für „Greatest International Scavenger Hunt“ und ist eine weltweit stattfindende Schnitzeljagd mit dem Ziel gutes zu tun und Spaß zu haben. Initiiert hat das ganze der Schauspieler Misha Collins vor bereits rund zehn Jahren. Ich habe mich erst dieses Jahr endlich getraut und als Anlass die „Mini-Hunt“ genommen, die am Wochenende vom 07. März stattfand. Teil der Scavenger Hunt sind meist kreative Aufgaben und dieses Mal alles unter dem Motto „Wizards & Weirdos“. Heute zeige ich, was ich im Zuge der „Mini-Hunt“ für Aufgaben absolviert habe und was dabei rausgekommen ist.
Item #24 „Bag of Holding“
Gemäß des Mottos Wizards & Weirdos hatten die meisten Aufgaben etwas mit Fantasywelten zutun. Dungeons & Dragons, Harry Potter, Mittelerde – ihr wisst Bescheid. Die Bag of Holding in D&D hat ähnlich wie Hermines Tasche wohl Platz für viel mehr als es wirkt, sie ist quasi bodenlos.
Aufgabe war es eine Tasche mit nützlichen Gegenständen zu füllen und inklusive einer handgeschriebenen Notiz mit aufmunternden Worten jemandem zukommen zu lassen, der bedürftig ist oder einfach jemandem, den man mag. Ich entschied mich ein Quarantäne-Überlebenspaket für Freunde zusammenzustellen, die gerade wegen Corona-Verdachts (der sich dann nicht bestätigt hat! Jippie) in Quarantäne bleiben mussten. Im Paket waren die ganzen Essentials … Nudeln, Mandarinen, Schokolade, Toilettenpapier (offenbar sehr wichtig wie wir zu Beginn der Pandemie gelernt haben ^^‘), Büchern und DVDs natürlich. Außerdem nutzte ich für die Nachricht mal die Handlettering-Kenntnisse. Bodenlos war meine Bag of Holding leider nicht, aber ich denke die Empfänger haben sich trotzdem gefreut.
Item #26 „Tolkien-style map“
Die Beschreibung des Items sagt alles: „Tolkien-style map of your „perfect world“, tracing your journey to date with a metaphorical destination you hope to achieve. Highlight important stops and achievements you’ve had in your life’s adventure along the way so far“.
Als ich die Aufgabe gelesen habe, fand ich die Idee schon unglaublich cool! Aber die Karte zu machen und zu reflektieren was man denn so für Stationen im Leben hatte, hat es zu einer der zeitfressenderen Aufgaben gemacht. Einerseits ist es mir ein bisschen peinlich so persönliche Details mehr oder weniger fremden Menschen (mein GISH-Team, die GISHer die es sehen werden, das Internet) sichtbar zu machen, aber andererseits … es gibt nichts auf der Karte meines Lebens, das mir peinlich sein müsste. Ich wurde sogar ziemlich melancholisch beim Zeichnen – auf eine gute Weise. Dass Supernatural und GISH einen gewissen Stellenwert auf der Karte haben, liegt eben an … GISH. 🙂 Warum auch nicht. Da photoshoppen bei der Aufgabe eigentlich nicht erlaubt ist, habe ich die „nackte“ Landkarte abgeschickt. Die gelbliche Papiertextur habe ich nachträglich hinzugefügt.
Item #32 „Tablescaping“
Für diese Aufgabe hat es sich definitiv gelohnt im Laufe meines Lebens Deko-Krempel anzuhäufen. „Create a tablescape that’s a perfect fairytale landscape of Neverland, complete with mermaid lagoons, pirate ships, and so on. But it must also be a tablescape, so make sure that it’s possible to have an elegant dinner.“ Tablescaping bezeichnet wohl einen Tisch einzudecken und in diesem Fall auch eine Fantasy-Landschaft auf demselben Tisch. Die Beschreibung wurde später geändert. „Neverland“, etc. wurde gestrichen und stattdessen sollte minimum ein Burggraben, ein Drache, ein Schloss zu sehen sein. Menschen haben mich ausgelacht, weil ich einen Plüsch-Dragoran habe. Hahahaha. Jetzt! Jetzt wissen wir wofür!
Item #58 „Calligram“
Beim Calligram nahmen es die Organisatoren zum Anlass Menschen in Zeiten von COVID digital wieder zusammenrücken zu lassen. Man musste drei Menschen eine digitale Briefeule (Harry Potter, klar oder?) in Form eines Calligrams zukommen lassen und ihnen etwas aufmunterndes sagen und anbieten digitale Brieffreunde zu werden. Das musste man irgendwo sichtbar tun, z.B. auf sozialen Netzen. Ich habe meine über Twitter verteilt. 🙂 Was ein Calligram ist, wusste ich vorher allerdings nicht. Es scheint Kalligrafie in Form eines bestimmten Objektes, Lebewesens etc zu sein. Ob es dabei nun mehr auf die Kalligrafie oder die Form ankommt, scheint aber sehr unterschiedlich auslegbar zu sein. Ich mochte den Gedanken des Zusammenrückens sehr und naja, hoffe man erkennt die Eule. 😉
GISH hat unheimlich viel Spaß gemacht. Da ich mich hier auf die Ergebnisse meiner Aufgaben konzentriert habe, gehen zwei große Aspekte unter. Das ist zum einen etwas Gutes zutun. Unser Team hatte auch noch die Aufgabe für einen Fundraiser Spenden zu sammeln und es gab einige weitere Aufgaben, die einen gemeinnützigen Charakter haben. Zum Beispiel mussten in eine App, die sich u.a. an Rollstuhlfahrer richtet, barrierefreie Areale aus unserer Umgebung eingetragen werden.
Der zweite Aspekt ist der, der mich tatsächlich früher etwas nervös gemacht und von der Teilnahme abgehalten hat: man nimmt in einem Team an GISH teil. Ich habe in meinem Umfeld wiederholt niemanden animieren können und dachte daher, dass ich dann nicht teilnehmen kann. Dann aber habe ich erfahren, dass man auch zu einem bestehenden Team dazustoßen kann. Zwar hat es mich anfangs auch verunsichert mit Menschen, die ich nicht kenne zusammenzuarbeiten, aber ich fasste mir ein Herz, fand ein Team und sie alle sind sehr nett und ich bin froh sie kennengelernt zu haben. 🙂
GISH ist wirklich toll – wenn ihr auch nur ansatzweise Lust habt, nehmt teil! Einen detaillierten Erfahrungsbericht im Stile von „Wie funktioniert GISH?“ findet ihr auf meinem anderen Blog. Kennt ihr GISH? Was würde auf der Landkarte eures Lebens einen großen Stellenwert einnehmen? Die Aufgaben und das ganze Wochenende waren eine herrliche Abwechslung zum normalen Lockdown-Alltag. Und falls ihr jetzt Bock habt eine Karte eures Lebens oder ein Calligram zu zeichnen … go for it. 😉
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