Eigentlich wollte ich heute das Lerntagebuch fortsetzen, aber da landete eine Nachricht in meinem Mail-Postfach, die eine Menge Gedanken in mir auslöst. Überrascht bin ich aber nicht, dass Misha Collins gestern am 20. November 2022 GISH als beendet erklärt hat. Kurzum: GISH war eine internationale Schnitzeljagd, in deren Zuge Teams kreative Aufgaben für einen guten Zweck gelöst haben. Als ich das erste Mal teilnahm, schrieb ich einen Erfahrungsbericht, der etwas besser das „GISH-Feeling“ einfängt und erklärt wie es funktioniert hat.
Mein erster Gedanke war, dass das ja kommen musste. Schließlich macht Misha Collins und sein Team das inzwischen seit über zehn Jahren mit einem sicherlich beträchtlichen Aufwand. Auch andere Aspekte sprachen dafür, dass es GISH nicht ewig geben wird. Die Community der GISHer besteht schließlich aus vielen Supernatural-Fans und wurde auch irgendwie daraus gespeist und populär. Seit wann läuft die Serie nun inzwischen nicht mehr? Zwei Jahren ca.? Die App wurde nicht mehr wirklich gewartet, auch nicht andere Gimmicks. Also nicht besonders überraschend. Mein zweiter und dritter Gedanke war „Aber ich war doch erst seit zwei Jahren dabei!“ und „Aber immerhin hab ich noch mitgemacht, bevor es eingestampft wird“. Welcher zuerst da war, kann ich nicht sagen. Auch mein Team ist untröstlich und es herrscht ein Gefühl des „erstmal sacken lassen“s.
Ohne GISH wird mir eine Menge kreativen Wahnsinns fehlen. Außerdem hat es mir geholfen über den Tellerrand zu schauen, Dinge zu lernen und mich mit irren, wichtigen, zeitgeistigen Themen auseinanderzusetzen. Manche davon waren zuvor nicht auf meinem Radar. Das sollte eigentlich nicht wie ein Nachruf klingen, aber es ist so, dass ich ohne GISH wahrscheinlich nicht mein tolles Team kennengelernt hätte oder auf die Idee gekommen wäre einen „Optimus Prime Minister“ zu zeichnen. Oder Webcomics über wissenschaftliche Fakten und Aufklärung über Unsinn von jüngsten Buchverboten. Oder einen fluchenden Rotkopfspecht! Ein AirBEEnBEE! Ein Impf-Maskottchen!
Mein Ziel mal in einem der GISH Coffee Table Books zu landen, muss ich wohl aufgeben. Da bleibt auch die Frage wie ich mich nun zu kreativen Projekten anstifte. Scheinbar geht das doch einfacher, wenn ich ein festes Datum und eventuell auch Mitstreiter:innen habe. Schließlich sind die #CoStoCu und GISH in den letzten beiden Jahren das einzige gewesen, wo ich wirklich dran geblieben bin und über einen festen Zeitraum kreativ war. Andere Wünsche und Dinge, die ich gern malen würde, verlaufen zu oft im Sande, weil mich alltägliches einholt oder andere Dinge wichtiger erscheinen. Und schwups: monatelang nicht gezeichnet. Jetzt muss ich wohl wieder einen Weg finden die Motivation in mir selber zu finden. Ich spiele mit dem Gedanken mir ein festes Wochenende im Monat nur für Kunst zu reservieren. Keine Ahnung, ob das klappt. Aber ich versuche das positive daran zu sehen: etwas geht, vielleicht kommt etwas neues?
Header image photo credit: Dewang Gupta
Habt ihr an GISH teilgenommen und seid ähnlich erschüttert? Oder seid ihr traurig nicht doch nochmal dran teilgenommen zu haben? Kennt ihr vielleicht ähnliche Aktionen? Oder habt Tipps für mich wie ich Kreativität besser und v.A. stetiger in den Alltag quetsche?
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